Sadar – Imperium im westlichen Teil des Kontinents Tart. Die Bürger des Imperiums sind kriegerisch, gradlinig und asketisch.
Valor – Imperium im östlichen Teil Tarts. Die Untertanen dieses Imperiums sind bedachtsam, stolz und streben nach Reichtum.
Nach der Wahl einer der Fraktionen bekämpft man Krieger des jeweils anderen Imperiums:
• beim Duell der Wahrheit,
• in der Seeschlacht (es sind gemischte Seeschlachten möglich)
Man kann nur einem Clan der eigenen Fraktion beitreten.
Fraktionsunabhängig kann man sich in der ganzen Welt fortbewegen, Aufträge aller NPCs ausführen und an Kämpfen teilnehmen, außer den oben aufgeführten. Nachfolgend die Legenden der Entstehung der Imperien von Valor und Sadar.
Imperium Valor. Brief an den Sohn.
Mein Sohn.
Wenn du die Lektüre dieses Briefes beendet hast, wird das schwarze Segel meines Schiffes hinter dem Horizont verschwunden sein. Mein Wortbruder, dein Freund und Lehrer Vayt, hat versprochen, ihn dir zu bringen, bevor er Adan verlässt und sich seinen himmlischen Brüdern anschließt.
Meine letzte Reise trete ich ohne ihn an.
Wenn du diesen Brief liest, sind die Brücken unserer Hauptstadt, des ruhmreichen Valor, als Zeichen der Trauer hochgezogen. Die Flaggen der mächtigen Leviatane und der schnellen Galleonen sind auf Halbmast. Die Mauern meines Schlosses tragen weiße Tücher der Trauer. Eine Ehrenwache der "Eisernen Orcas" wird im Hafen der Neun Meere antreten und dort für neun Tage und neuen Nächte verharren, ohne je die Schilde zu senken.
Einst, mein Sohn, gab es keinen Hafen, der in der Lage war, eine Flotille Drachenfregatten aufzunehmen, keine mächtige Mündung, die Schiffe führen konnte, keine Zwillingsleuchttürme, die den Seeleuten den Weg in die Hauptstadt weisen. Es gab auch keine Hauptstadt. Es gab nur einen Bootsanleger aus unbehauenen Brettern und eine Fischerhütte mit leckendem Dach.
Mit meinem Vater erhob ich mich vor Sonnenaufgang, suchte das Netz zusammen und stieß das Boot vom Ufer ab. Bis zum Sonnenuntergang, bis zum Erscheinen der ersten Sterne sah ich das Land nicht mehr. Manchmal kam das Boot leer zurück, dann gingen wir hungrig schlafen. Manchmal kamen wir mit einem Fang zurück, dessen größten Teil wir auf dem Dorfmarkt verkauften. Es gab auch gute Tage, an denen ein Teil des Fangs über Bord geworfen werden musste, damit der alte Kahn nicht sank..
Mein Vater, Achor Dan-Riad, pflegte an solchen Tagen einen Weinkrug zu öffnen. Vor dem ersten Schluck neigte er den Krug über dem Wasser, um den Großen Drachen und die Herren der See für den Fang zu danken.
Ich erinnere mich auch, wie er Sternbilder im Sand zeichnete, die den Seeleuten den Weg wiesen. Eone, die Hüterin, Argos, den Steuermann der Winde, Midara, die Herrin des Wassers.
Diese Sternbilder, mein Sohn, kannst du heute nicht am Himmel sehen. Die Sterne sind am Tag der Drachen verschwunden, als sie zurückkamen, um erneut gegen die Ausgeburten Schaabs zu kämpfen. Jenes Jahr, das Jahr des Kometen Hor-Moerhan, das Jahr zweitausendvierzehn nach alter Zeitrechnung, das Jahr, da die alte Hauptstadt und mit ihr die Republik Tart gefallen sind, jenes Jahr ist in den Chroniken festgehalten, elfische Barden dichten Lieder darüber und in den Hafenschänken erzählt man sich Geschichten darüber.
Ich kann mich kaum daran erinnern.
Das Alter und die Krankheit, haben Löcher in mein Gedächtnis gefressen, wie die Harpinen, die ein Segel anfressen können. Von der Zeit an, da die Ärzte mir das Pfeiferauchen untersagt haben, habe ich den Geruch von Tabak vergessen. Doch ich kann mich noch entsinnen, wie eine Fischerhütte riecht, die von Fenirsflammen eines Piratenschiffs verbrannt wird.
Der Geruch einer verbrannten Kindheit.
Ich vergesse die Namen meiner Sturmadmiräle, doch ich erinnere mich an meinen ersten Kampf, die Landung in Lagros, die Piratenbucht, die Angst, das vor Blut dunkle Wasser, die Bitternis der Niederlage.
Die Jahre der Sklaverei auf der Piratengaleone fallen der Finsternis anheim, nur die Narben der Ketten an den Handgelenken erinnern mich an den Preis, den ich und meinesgleichen für die Dummheit der Flottenführer der Republik haben zahlen müssen.
Die Meuterei, die mir die Freiheit brachte, ist nur ein dumpfer Schmerz auf meiner linken Seite. Die Galeone, die Angst und Schrecken unter den Händlern vom Totenland bis zum Verlorenen Archipel verbreitete, blieb allein der Name "Schwarzer Albatros".
Zwischen dem Tag, an dem ich meine Ketten im Meer versenkte und dem Tag, an dem ich den "Albatros" vollgeladen mit Gold an Tarts Ufer brachte, sind Jahre vergangen. Sie sind schneller verflogen als der Lichtblitz der Pfeilspitze, die mir mein rechtes Auge in einem längst vergessenen Scharmützel nahm.
Windkapitän, Orden "Stolz von Tart", ein diamantbesetztes Admiralsschwert: Ränge, Belohnungen, Trophäen ferner Reisen... all das bedeutet weniger als der Stein, den ich niederlegte, wo einst die Fischerhütte stand, ind der Achor Dan-Riad und seine Familie lebten.
Meine Geschichtsschreiber sagen, dass ich am Ufer ausgerufen habe: "Hier soll eine Festung stehen, die die Schlüssel zu den Neun Meeren halten wird!". Wer weiß, vielleicht war das ja so. Ich kann mich allerdings nur an das Rauschen der Wellen und den Ruf der einsamen Valor-Möwe erinnern.
Die Mondelfen sagen, das die Stimme der Valor-Möwe den Sturm beruhigt. Darumn tragen sie die Möwe auf ihren Segeln, darum schnitzen sie auch dem Bug ihrer schnellen Kähne die Form eines Möwenschnabels.
Ich benannte meine Stadt nach dem Vogel, der über Stürme gebietet, ohne zu wissen dass, die weisen Elfen ihn auch als den Boten der Trennung ansehen. Die Stimme des Valors begleitet die Schiffe zum Abschied, und nicht jedes kehrt zurück.
So wie unsere Assea nicht zurückgekommen ist. Sie ging zu früh, selbst nach menschlichem Zeitverständnis, von der Lebensspanne der Elfen ganz zu schwegen. Du warst damals zu klein und wirt dich kaum erinnern, wie sie sich über dein Bettchen beugte. Doch deine Gesichtszüge tragen den Anblick derjenigen, die uns mit dem Waldvolk versöhnte.
Die Elfen verliehen unseren Schiffen Leichtigkeit, unseren Segeln unvergleichliche Kraft. Sie lehrten unsere Magier die Sprache der See, sie wurden unsere Freunde und Waffenbrüder.
Assea, die Prinzessin des Waldvolkes, brachte mir bei, mit Drachen zu sprechen. Wir sind ihr nicht nur für die Allianz mit dem Mondzweig verpflichtet, ihre weisen Worte haben auch die eisigen Herzen der Kinder Midaras bewegen können. Mein Wortbruder Vayr, der stets mit Lob geizt, wie alle blauen Drachen, nannte sie die "Perle Valors".
Assea schenkte mir fünf Jahre Glück. Sie schenkte mir dich. Als das Schicksal uns trennte, nahm sie meine Ruhe mit.
Am Tage ihres Todes begann der Krieg.
Erinnerung... Der Name des Flaggschiffs meiner ruhmreichen Flotte entgleitet mir, doch ich erinnere mich an jedes Schiff, das die verdammten Sadarer unter den Mauern Giards versenkten, in der Mündung der Kamola. Ich überlebte drei Gebieter des Blutroten Imperiums, ihre Gesichter sind im Abgrund des Vergessens versunken.
Doch die Worte des ersten von ihnen sind mir in Erinnerung geblieben:
"Ich wollte dir die Hand in Freundschaft entgegenstrecken. Ich wollte dich Bruder heißen. Mich neben dich stellen an der Schwelle zu Schaabs Abgrund, Schulter an Schulter gegen das Übel der Dunklen Götter.
Doch ein Schwert ist in deiner Hand. Du bringst den Krieg.
So sei es.
So höre meine Worte, den Schwur des Volkes von Sadar.
Wenn du über die Erde wandelst, verfluche ich den Boden unter deinen Füßen.
Wenn du über Wasser fährst, verfluche ich das Wasser.
Wo dein Brot reift, möge Wüste sein.
Wo deine Städte stehen, möge Asche wehen.
Solange dein Volk lebt, werde ich keine Ruhe kennen.
Und meine Kinder.
Und deren Kinder.
Bis der Tag zur Nacht wird, das Leben zum Tod, so lange das Lebensspendende Feuer lodert, sollst du mein Feind sein!"
Mein Sohn. Die elfische Medizin und die warme Seeluft haben mir die Kraft gegeben, den Brief zu beenden. Ich höre den Abschiedsruf der Möwe hdraußen am Fenster, das heiß, meine Galeone wird morgen ihr schwarzes Segel hissen. Das Segel wird mich dorthin tragen, wo Mutter und Vater auf mich warten, alte Freunde und meine geliebte Assea. Es gibt keinen Grund zu trauern.
Ich konnte nicht zu Ende bringen, was ich angefangen hatte, doch ich mache mich auf mit Ruhe im Herzen. Ich weiß, du wirst meine letzte Lektion befolgen und wirst alles tun, was sich für meinen Sohn gehört.
Am neunten Tag nach meiner Abreise wird die Hauptstadt die Trauer aufheben. Die Hüter des Throns werden die Krone auf dein Haupt setzen. Du nimmst den Zepter der Stürme in deine Hand und gehst hinaus zu deinem Volk. So wie ich vor zwanzig Jahren wirst auch du schwören, den Frieden zu hüten, den Wohlstand zu mehren und gerecht zu sein. Zum Schluss des Schwures, mein Sohn, wirst du die Worte sprechen, mit denen ich meinen Brief an dich beende.
Und so lange du die Krone und das Zepter der der Stürme trägst, wirst du diese Worte wiederholen, am Ende einer jeden Rede, die du hältst. Du wirst auch deinen Kindern auftragen, genau so zu handeln.
Du wirst sagen, mein Sohn, geliebter Karos Dan-Riad, Gebieter Valors:
"Sadar muss zerstört werden".
Veron Dan-Riad
Imperator des Sturms
Imperium Sadar. Das Land des Roten Drachen.
Ort: Kontinent Tart
Bezeichnung: Großes Imperium Sadar
Andere Bezeichnungen: Sadar-Thron, Blutrotes Imperium, Imperium des Ostens
Hauptstadt: Sadar
Gründung: Jahr 2014 der Republik, Jahr 12 des Feuers
Bezeichnung der Bewohner: Sadarer
Bevölkerung: Menschen, Drachen
Andere Völker mit Aussicht auf Bürgerrechte: Dedairen, Minotone, Feuerelfen
Andere Völker mit beschnittenen Rechten: Fenris, Kynos, Ikarim
Völker, repressiert werden: Mondelfen, Tauren
Wappen: Sadarische beidhändige Streitaxt, die "Waihra" vor dem Hintergrund des großen Legionärsschilds "Teyrum", als Symbol der ständigen Erweiterung der imperialen Grenzen und des ungebrochenen Mutes seiner Verteidiger
Regierungsform: Imperium
Titel des Herrschers: Blutroter Imperator
Erbfolge: Zweikampf, die sadarische "Prüfung der Waihra"
Erster Herrscher: Blutroter Imperator Ardian Bor I, der Furchtlose (geb. 1976 J.R. - gest. 22 J.F.)
Herrscher: Blutroter Imperator Galias Bor XII, der Unterwerfer (geb. 147 J.F.)
Mitregent: Drachenimperator Helgoran Himmelsflamme, Fenirit (geb. 167 J.F.)
Die vierzehn Schritte des Imperators. Sadars Geburt.
Mit zehn Jahren, als er die Grenzmarken seines Dorfes überschritten hatte, das von Taurennomaden abgebrannt wurde, ist er zu einem "Bor" gewirden, wie Wanderer im östlichen Dialekt genannt werden.
Mit elf Jahren schritt er auf die Zugbrücke des Schlosses Hart, einer der letzen Festen der Drachenritter. So wurde er Novize, Knappe, Drachenitter, der Drachen nur auf Bildern gesehen hatte. Er wurde zweiundzwanzig Jahre alt.
Ein Jahr später betrat der fahrende Ritter den Schwurstein des Garnisonsforts Tag-Yar in den Steppen des Ostens. Er leistete den Treueeid der Republik und schwor sie zu behüten wie sein Herz.
Zwei Jahre später trat er den "Blutroten Schilden bei", einer besonderen Kohorte der republikanischen Legion "Fenirs Stolz". Seine Abteilung, die das Leben des Kronenlegaten und den "Drachen" schützte, die geheiligte Standarte der Legion, stellte sich als eine der ersten in den Weg der Taurenhorden, die Choi-Borz, genannt Schwarzer Wind, vereinigt hatte. Jeder Zweite ist gefallen, doch die Invasion wurde gestoppt.
Ein weiteres Jahr später gehörten die "Roten Schilde" der Fünften zur Speerspitze der Strafexpedition. Drachenritter der elften Stufe und Oberster Decurio Ardian Bor war einer der ersten Krieger, die während der Operation "Steppenherz" in das Lager des Choi-Borz eingefallen sind. Der Tchan aller Tchane der Steppenkentauren starb von seiner Streitaxt.
Ardian betrat die Tore des Triumphs im Norden der Hauptstadt als Gardelegat und Held der Republik.
Fünf ruhige Jahre als Kronenlegat der Zweiten Legion verbringt er nach der Taureninvasion als Verteidiger der Hauptstadt. Als Kommandeur des Ostflügels der Armee der Republik, Magister des Krieges verlässt er die Hauptstadt während des dritten Jahres der Flammen.
Im siebenten Jahr der Flamme übergibt der Senat dem Magister des Krieges die Schlüssel zur neu errichteten Festung Sadar, einem Stützpunkt der östlichen Verteidigungswerke der Hauptstadt. Vom Aussichtsturm wird Ardian Bor beobachten, wie der Brand der Rebellion in den umliegenden Provinzen glimmt und lodert, wie eine Provinz nach der anderen von der Republik abfällt. Er wird einen geflügelten Boten nach dem anderen senden und den Senat anflehen, ihm freie Hand bei der Wiederherstellung von Gesetz und Ordnung zu lassen. Doch der Senat ist zu sehr mit seinen Intrigen beschäftigt, zu sehr eingenommen von der Verstoßung unbotmäßiger Senatoren und dem Verkauf ihrer Sitze an Magnate der Hauptstadt.
Das Zehnte Jahr der Flammen. Selbsternannte Herzoge, Grafen und Könige stürmen vergeblich gegen die Mauer der Feste Sadar an.Erbaut aus rotem Kmergranit werden die Mauern rot wie das Blut, das sie wäscht. Die Hauptstadt antwortet nicht auf Depeschen, schickt weder Proviant noch Verstärkungen. Söldnerbanden rauben und morden unter den Mauern der Hauptstadt, auf den Straßen gilt kein Gesetz. Der Orden der Eiferer, die "Roten Umhänge", fängt jene, die verdächtigt werden, verbotene Artefakte oder Umgang mit der Verderbnis zu haben und richtet Menschen und Nichtmenschen ohne Verfahren hin. Der Senat schweigt.
"Möge mein Herz mich im Stich lassen, wenn ich meinen Schwur breche. Ich werde es ohne Zögern aus der Brust reissen, in der Stunde, da ich mich von der Republik, meiner Mutter, abwende." Diese Worte sind weniger Wert als ein Stück Brot in der verhungernden, von Aufständischen belagerten Festung. Ardian Bor reisst die Standarte der Republik vom Torturm ab, tritt darauf und stapft sie in den Dreck. Auf dem Griff seiner Streitaxt hisst er eine neue Flagge, den roten Umhang des Legionärs. Als er an der Spitze der ihm ergebenen Soldaten aufbricht, hat er nur noch einen Wunsch, das tote Herz aus jenem Leichnam zu reissen, der den Namen Republik Tart trägt, um diesem Herzen dann das Lebensspendende Feuer einzuhauchen.
Dies ist das Jahr Zwölf der Flammen, das Jahr des Kometen Hor-Moerhan, des Vorboten schrecklicher und baldiger Veränderungen. Es war jenes Jahr, da die Hierarchen-Eiferer fallen sollten und zu den Hütern des Abgrunds werden, den Gefäßen der Verderbnis. Sie werden zu den Blutigen Archonten. Es ist das Jahr der Zerstörung der Hauptstadt und des Falls des Drachentempels. Es ist das Jahr der Rückkehr der Dunklen Götter von Schaab und der Retter der Welt, der Drachen.
Ardian Bor weiß nichts davon. Er weiß auch nichts davon, dass im Westen, unter den Mauern der Feste Valor der ehemalige Sturmadmiral Veron Dan-Riad die blaue Flagge seines Kriegszuges hisst. Er ahnt nicht, dass er, Ardian Bor, Wanderer, Ritter, Soldat, bald die Mauern des neuen Tempels betritt und die wahre, Jahrtausende alte Macht der Älteren Drachen erblicken wird. Er weiß noch nicht, wie er die Höhle in dem Kmer-Gebirge verlässt, voll der Kreaturen Schaabs, in seinen Armen ein kleiner roter Drache, sein künftiger Wortbruder Helgoran Himmelsflamme.
Er wird die umliegenden Provinzen unter seiner neuen Hauptstadt Sadar vereinigen. Er wird den vergangenen Ruhm der Östlichen Zitadelle der Drachenritter wiederherstellen und, dank seines Wortbruders einen Bund mit den stolzen und aufbrausenden Feniriten schließen. Seine Feinde, die Bewohner des westlichen Valor, werden ihn den Blutigen nennen, siene Untertanen werden ihn Blutroter Imperator heißen. Er wird die Valorianer bekämpfen, die Tauren, die Kreaturen aus Schaabs Abgrund und die Blutigen Archonten selbst, doch sein Leben wird er verlieren an seinen engsten Mitstreiter, an denjenigen, der durch das Recht des Stärkeren zum nächsten Regenten wird.
Es werden zehn Jahre von Blut und Feuer vergehen, bevor der Drachenritter den Kreis der Prüfuung zum letzten Mal betreten, zum letzten Mal Streitaxt und Schild in die Hand nehmen sollte. Und bevor er sein Leben, seine Waffen und seine Krone an sich nimmt, wird sein Gegner seine Knie und seinen Kopf beugen vor Ardian Bor, genannt der Furchtlose.
Vor dem Menschen.
Vor der Legende.
Vor Sadars Erstem Imperator.
Sadar
Eine Reisebeschreibung
"Ich habe dieses Land und diese Menschen gewählt, wei sie einer Klinge ähneln. Wie Stahl im Feuer gehärtet wird, so werden Sadars Menschen im Feuer des Krieges gehärtet. Sie werden geboren, um ihr Land zu verteidigen und sie sterben mit seinem Namen auf den Lippen. Ich bin stolz darauf, neben ihnen zu leben, einer von ihnen zu sein."
Getheor, genannt die Esse, Drachenschmied, Ehrenbürger von Sadar
Sadar ist ein militärischer Staat, in jedem Sinne. Dreißig Jahre des Krieges mit Valor und die Rückkehr des Übels von Schaab machten die Armeee zum Rückgrat des Imperiums. Jeder junge Mann, jede junge Frau muss bei Erlangen der Volljährigkeit einen zweijährigen Dienst in den Streitkräften Sadars absolvieren. Erst mit dem Treueeid, mit dem der Dienst beginnt, wird ein junger Sadarer zu einem vollwertigen Bürger.
Nach Beendignung des Wehrdienstes kann sich ein Sadarer einem der zivilen Stände anschließen. Die Freunde der Erde, die Bauern, pflügen und pflegen die südliche Weizenanbaugebiete, ernten Weizen und Hirse, schleudern Honig, züchten Vieh. Die Freunde des Handwerks arbeiten in den Werkstätten der Städte, den Webereien und Schmieden. Die Freunde des Profits, die Händler, verkaufen ihre Ware in Läden und auf Jahrmärkten, unterhalten Tavernen und Kneipen.
Etwas abseits davon stehen drei weitere Stände: die Freunde des Volkes, die Bediensteten der Staatsbehörden und Ministerien; die Freunde der Elemente, Sadars Magier sowie die Freunde der Drachen, die Diener des Tempels der Drei Großen.
Um in den Staatsdienst zu treten ist es erforderlich, ein Vollbürger Sadars in dritter Generation zu sein und mindestens vier Jahre bei den Streitkräften gedient zu haben. Verantwortungsvolle Posten im Ministerium, dem wichtigsten Institut der imperialen Verwaltung muss der militärische Rang des Bewerbers midestens "Decurio" sein. Somit ist die Einhaltung der Gesetze Sadars in der Hand seiner loyalen und erprobten Krieger. Dies sorgt für Ruhe unter den Büregern und macht den imperialen Thron unerschütterlich.
Zu einem Freund der Elemente kann jeder Bürger Sadars werden, der seine Fähigkeiten in einer Reihe schwerer und gefährlicher Prüfungen nachweisen konnte. Ein Sadarer, der sich ihnen unterziehen möchte, legt sein Schicksal in die Hände der Höchsten Magier und überlässt sich der Gnade der Großen Drachen. Bei weitem nicht jeder ist in der Lage, die Prüfungen zu überstehen und dabei Leben und Verstand zu behalten, daher sind die Freunde der Elemente unter ihren Mitbürgern besonders hoch angesehen.
Der Pfad eines Priesters des Tempels der Drei ist eien freiwillige Wahl, genau wie jede andere Wahl eines von Geburt an freien Bürgers des Vlutroten Imperiums. Der künftige Freund der Drachen beginnt seinen Dienst durch eine Pilgerfahrt zum Gebirgsrücken von Kmer, wo sich der Tempel der Wahrheit befindet.
Nicht jeder wagt es, diesen langen und gefährlichen Weg auf sich zu nehmen, der durch Länder führt, die von der Verderbnis Schaabsberührt worden sind. Nicht vielen ist es gegeben, vor den Toren des Tempels der Wahrheit zu stehen und die Großen Drachen anzurufen. Jene aber, die einer Antwort für würdig befunden werden, transzendieren zu Gefäßen der Weisheit der Großen und können zu den Menschen in ihrem Namen sprechen.
Die tapfersten, treuesten und stärksten der Freunde der Drachen füllen die Reihen der Tempelkrieger, der Ausrotter von Schaabs Missgeburten. Viele von ihnen legen ein Gelübde des Schweigens ab, das erst aufgehoben werden soll, wenn die Kräfte des Guten den letzten Schrein der Verderbnis versiegelt haben und wenn auch der letzte Schatten der Dunklen Götter aus Adan verschwindet.
Für besondere Verdienste vor Sadar erhät ein Bürger das Ehrenzeichen aus den Händen des Imperators selbst. Ehrenbürger aller Stände bilden den Rat der Freunde, der vom Imperator zum Treffen wichtiger Entscheidungen zusammengerufen wird. In seiner nach Maßstäben von Staaten kurzen Geschichte wurde Sadar zwei Mal von Usurpatoren unterjocht, die den Rat auseinanderjagten und seine Vertereter sogar hinrichteten. Doch die Herrschaft dieser Usurpatoren dauerte nie lange.
In seiner unendlichen Weisheit hat der Imperator Bor I, der Furchtlose, Gründer des Imperiums von Sadar, das Gesetz der Waihra eingeführt. Zum Andenken an dieses Gesetz wird die zweihändige Legionärsaxt, die Waihra, auf den Münzen Sadars und allen Staatssiegeln abgebildet.
Das Gesetz besagt, dass jeder Bürger Sadars, der mindestens zehn Jahre des Lebens im militärischen Dienst verbracht hat und bei klarem Verstand und Gedächtnis ist, Imperator werden kann. Dazu muss er lediglich dreimal seinen Wunsch auf dem Palasthof Sadars in Anwesenheit von mindestens zwei Zeugen verkünden, mit dem Imperator den Kreis der Prüfung zu betreten und ihn als Sieger nach einem Zweikampf auf leben und Tod wieder zu verlassen.
"Und keine Macht im Himmel und auf Erden kann dem Sieger den Weg zum Blutroten Thron versperren. Zeuge und Bürge dafür sei das Volk Sadars und die Urgötter Adans und die Großen Drachen".
So lautet das Gesetz. So lebt Sadar, das Blutrote Imperium des Ostens. So gedeiht es, so wächst sein Wohlstand und seine Gerechtigkeit.
Über die Bewohner des Ostens
(Auszug einer Depesche des Diplomaten der Mondelfen Kaveer ra Liadi.
Dienstantritt im zweiundzwanzigsten Jahr des Feuers. Im Jahre siebenundzwanzig des Feuers vom Ministerium des Geheimdienstes der Spionage und Sabotage für Valor beschuldigt. Wurde zur Ausweisung verurteilt, unter ungeklärten Umständen im Bereich der Grenzfeste Tag-Keran verschollen. Im selben Jahr wurden die diplomatischen und die Handelsbeziehungen zwischen Sadar und dem Mondzweig aufgehoben und verbleiben so bis zum heutigen Tage.)
Sadars Bewohner sind im täglichen Leben nicht anspruchsvoll. Die Liebe zum Luxus wird hier mit Weichheit gleichgesetzt und wird nicht gern gesehen. Die Ausstattung der Häuser, die ich besuchen konnte, ist militärisch schlicht. Selbst im Hause eines hohen Beamten des Ministeriums für Fremde Länder war das reichste Objekt die reich verzierte Scheide seines Ordensschwerts.
Wie auch die Ayvari, unsere ungeliebten Flammenelfen-Geschwister, haben die Sadarer in jedem Raum einen Stand mit Waffen und Rüstungen. Frauen scheuen sich nicht, mit Schwertern und Äxten in Höfen und Parks zu üben. An die Wiege eines Säugling wird ein blankes Schwert gelegt, um ihn vor bösen Geistern und dem Odem Schaabs zu schützen.
Mit Fremden sind die Sadarer streng, aber höflich. Von unseren Nachbarn und Verbündeten, den Valorianern untersceiden sie sich durch Einfachheit und Gradlinigkeit. Sie grüßen, indem sie erst die Rechte ans Herz legen, um sie dann zum Händedruck auszustrecken. Diese barbarische Sitte soll anzeigen, dass das Herz rein und die Hand unbewaffnet ist.
Soldaten und Ordnungshüter sprechen die Menschen als "Laar" an, "Bürger". Wie auch das Wort Sadar, das Tapferkeit bedeutet, kam diese Redewendung aus der Sprache der Drachen. Den westlichen Dialekten Tarts haben die Sadarer das Wort für Freund entlehnt, "Hon". So begrüßen sie Bekannte. Besonders Nahestehende reden sie mit "Vayar" oder "Tayra" an, Bruder oider Schwester.
In meinen vorangehenden Depeschen habe ich dem Ständesystem besondere Aufmerksamkeit gewidmet sowie den Verwaltungseinrichtungen des Blutroten Imperiums. Die nächsten Depeschen werden sich mit der Armee befassen, die hier als Streitkräfte Sadars bezeichnet wird. Nachstehend meine ersten Beobachtungen.
Anders als das auf seine Flotte stolze Valor ist die Seemacht Sadar gewiss nur von nachrangiger Bedeutung. Der Hauptgrund dafür ist, denke ich, das Sadar arm an Wäldern mit verbaufähigem Holz ist und nicht die Unterstützung unserer Schiffbauer und Navigatoren hatte, als die Flotte auf Kiel gelegt wurde.
Wichtig! Im Falle einer massiven Invasion von der See aus kann Sadar sich nur auf die Uferfestungen verlassen, von denen sich einige aufgrund zahlreicher Piratenangriffe und Nomadenraids in einen bedauernswerten Zustand befinden.
Hinsichtlich der Landstreitkräfte hat Sadar allerdings allen Grund zum Stolz. Noch war ich nicht in der Lage, die genaue Kopfstärke der kampfbereiten Legionen zu zählen, doch ich kann schon jetzt sagen, dass sich unsere Verbündeten bei ihren Kalkulationen um das mindestens Dreifache getäuscht haben. Außerdem haben vergangene Zusammenstöße mit Valor die Sadarer Vorsicht gelehtrt. Jeder Legion sind Kohorten von Kampfmagiern und Kampfmaschinen beigeordnet.
Die Ausrüstung und Ausbildung der Eliteeinheiten, meistenteils Drachenritter, ist ebenfalls nicht zu beanstanden. Das valorianische Haus des Krieges hat einigen Grund zur Sorge.
Die Luftstreitkräfte Sadars die aus Drachen und Flugmaschinen der Dedairen bestehen, stehen den valorianischen in nichts nach.
Wichtig! anders als die Armee Valors, die sich größtenteils aus Söldnern zusammensetzt, besteht die Armee Sadars gänzlich aus Bürgern des IMperiums: Menschen, Elfen, Drachen und Minotonen. Die militärische Disziplin und der Kampfgeist sind ausgezeichnet, die Möglichkeit, nach einigen Dienstjahren eine Parzelle Land zu erhalten oder einen Platz in einem der Ministerien zu besetzen, lässt den Strom der Freiwilligen zusätzlich zu den Wehrpflichtigen nicht abreissen.
Wenn auch offensichtlich ist, dass die Zeit für Schlussfolgerungen noch nicht gekommen ist, so kann man schon jetzt mit Gewissheit sagen, dass neben den Ausgeburten Schaabs der Mondzweig und Valor keine gefährlicheren Gegner haben als Sadars Blutrotes Imperiums. Dies gilt sowohl für Tart als auch für andere Länder und Kontinente Adans.