Zu jener Zeit, da in den Wäldern von Valdii die Mondelfen uneingeschränkt herrschten, sah dieser Ort ganz anders aus. Dieses Volk, das im EInklang mit der Natur lebte, kümmerte sich um den Wald und pflegte ihn. Jahrhunderte alte Bäume streckten freudig ihre Äste der Sonne entgegen, ihre grünen Kronen rauschten hoch droben im Wind. Sonnensrahlen drangen in das Dickicht vor und füllten den Wald mit lebensspendendem Licht für Sträucher und Gräser.

Hasen, Füchse, Wildschweine und Rehe, Dachse und Waschbären, Igel und Eichhörnchen, alle Tiere des Waldes hatten genug Platz und Nahrung in den Weiten des Waldes. Als die ersten Menschen auf Tart siedelten, haben die Elfen zunächst distanziert dabei beobachtet, wie sie in den Tälern und Mündungen siedelten. Als aber die hartnäckigen Neuankömmlinge ihre Hände an die von Alters her den Elfen gehörenden Gebiete legen wollten, haben die Elfenmagier ihre Gebiete mit Mondtoren umgeben, die den Menschen unmissverständlich die Grenzen ihrer Ländereien aufzeigen sollten.

Betrat ein Fremder das Dickicht und ging er durch das Tor, so erfuhren die Elfen sofort davon. Ein paar Pfeile vor die Füße reichten aus, um zu zeigen, dass es an der Zeit sei, umzukehren und das fremde Gebiet zu verlassen. Wenn aber ein Trupp irgend eines arroganten Fürsten oder Barons bewaffnet durch die Tore ging, verzichteten die Elfen auf Warnungen. Die Fremden, die sich als Herren auf anderer Leute BEsitz aufführten, kehrten nie mehr zurück.

Die Ankunft der Armee der Dunklen Götter Schaabs in der Welt Adan hat die Jahrhunderte alte Ordnung durcheinandergebracht. Der neue Feind, der in die Gebiete der Elfen eingefallen war, war nicht mit allen anderen Feinden vergleichbar, die die Elfen im langen Verlaufe ihrer Geschichte konfrontieren mussten. Nie zuvor gesehene Ungeheuer von unglaublicher Kraft und Widerstandsfähigkeit sind aufgetaucht, der bisher gedunde und blühende Wald begann mit ihrem Auftauchen zu erkranken und abzusterben. Als sie sich den Toren genähert hatten, spürten die Zauberer Schaabs eine fremdartige Magie und griffen sofort mit den stärksten Zerstörungsaubern an. Die Verbände der Elfen rückten zur grenze aus, um den Feind aufzuhalten, doch sie waren zu wenige, um einem so massiven und machtvollen Angriff standzuhalten. Die Macht der Tore wurde zerschmettert und die Elfen des Mondzweiges mussten sich unter starken Verlusten in die Tiefen des Dickichts von Valdii zurückziehen.

Danach tagte ein Großer Rat, und die Ältesten der Sippen erklärten, dass die zeit der Entfremdung vorüber sei. Es sei an der Zeit, sagten sie, den anderen Völkern Tarts die helfende Hand zu reichen und gemeinsam Schaab in den Abgrund zu jagen, aus denen sie hervorgegangen seien. Danach kamen zwei Kriege mit Tausenden von Toten, die die Frieheit Adans bezahlt hatten. Aber selbst trotz des Sieges in diesem Krieg konnte das zahlenmäßig schwache Volk der Mondelfen nicht in das Dickicht von Valdii zuückkehren um den Wald in seinen alten Grenzen wieder aufzubauen.

Die von den fremden Invasoren eingeschleppten Samen parasitärer Pflanzen und Porlingen befielen die Bäume und veränderten ihr Aussehen auf ewig. Die faulnden Stämme waren von Flechten und Moosen bedeckt. Die gewöhnlichen Waldbewohner beeilten sich, diesen unwirtlichen Ort zu verlassen. Nur die großen Bären kommen auf der Suche nach größeren Beutetieren hierher. Es gibt hier zudem zwischen den Baumstämmen noch die bei der Zweiten Invasion eingeschleppten Dendronen und die von Schaabs Magiern geschaffenen Golems. Diese Wesen tragen zwar nicht die Beflleckung der Verderbnis in sich, doch wegen ihrer Kraft und Widerstandsfähigkeit sind sie eine große Gefahr, selbst für gut bewaffnete Krieger. 

Auch die Ylds haben in dem Dickicht von Valdii ein neues Zuhause gefunden. Mans Sagt, dass sie früher einmal Nayare waren, gutmütige, doch scheue Baumgeister, die sich gelegentlich im Wald verirrten Wanderern zeigen, um ihnen den Weg heim zu zeigen. Anders als ihre Artgenossen, die eher zurückgezogen leben, zeigten die Ylds großes Interesse an Menschen und hatten oft und gern Kontakt mit ihnen. Nicht vertraut mit der Welt der Menschen, fanden sie sich oft in der Gesellschaft von Räubern und Mördern wieder, die sich im Wald vor der Justiz verbargen. Nach uund nach nahemn die Ylds ihre Wesenszüge an, Gier, Rachsucht, Grausamkeit. Sie entfernten sich immer merh von ihren Artgenossen.

Als die Nayare merkten, wie sehr sich ihre Brüder und Schwestern ihnen entfremdet hatten, vertrieben sie die Ylds aus ihren Urwäldern. Die Vertreibung verärgerte die Ylds nur noch mehr. Sie siedelten am Rande des Dickichts von Valdii und lebten von da an nach den Gesetzen der Räuberbanden, griffen die benachbarten Menschensiedlungen an und all Wesen, die sich in dieses ungastliche Land verirrten. Sie behielten ihre Magie und waren in der Lage, magische Energie aus den alten Bauwerken der Elfen zu schöpfen, um sie für ihre Schreie einzusetzen, die den Feinden ihren Willen und ihre Selbstsicherheit raubten.

Einst einer der schönsten Flecken Tarts ist das Sickicht von Valdii heute ein finsterer und unfreundlicher Ort. Es lassen sich auf Adan sicher nicht mehr als nur eine Handvoll Krieger finden, die freiwillig dorthin gehen würden, wo Monster wandeln und Raubtiere pirschen, die vor Menschen keinerlei Angst haben. Dorthin, wo unheimliches magisches Licht durch die verwittterten Baumstämme leuchtet, wo das Echo markerschütternde Schreie wütender Ylds zwischen mächtigen Bäumen hallen lässt, Schrei, die voll sind von Hass und Rachsucht.